Aber der Reihe nach: Das gleichzeitig stattfindende Weinfest in Neustadt hatte die Suche nach einer Unterbringung für das verlängerte Wochenende ziemlich erschwert. Gefunden hatten wir schliesslich ein paar Zimmer im Kaltenbrunner Tal, was zwar etwas abseits der Zivilisation - andererseits aber nahe an den Trails liegt. Die Zimmer dort sind riesig und preiswert.
Freitag, der 10.10. - Die Kalmit
Ein guter Plan, gleich am ersten Tag auf den höchsten Berg des Pfälzerwalds zu radeln. Und so ging es quasi vom Frühstückstisch weg gleich in den Berg. Wir machten erst noch einen kleinen Schwenk zum Felsenmeer bevor es die letzten Meter hoch zur Kalmit ging wo wir erst mal eine kurze Rast einlegten und noch einen Plattfuß behandeln mussten.
Die Abfahrt erfolgte über einen sehr langer Singletrail der uns unweit des Hambacher Schloßes wieder ausspuckte.
Zum Abschluß ging es erstmal wieder moderat bergauf Richtung Hohe Loog Haus. Ein zufällig entdeckter klasse Flowtrail krönte die Tour zum Abschluß.
Samstag, der 11.10. - Das Weinbiet
Der Tag begann mit Brombeersträuchern, Brennnesseln und Nieselregen und wir waren kurz davor wieder umzukehren. Aufgrund des Wetters radeleten wir erstmal auf einen Kaffee nach Neustadt und nachdem es sich abzeichnete, dass das Wetter sich bessern würde, fuhren wir über Gimmeldingen entlang des Mußbachs das Tal hinauf. Da das Weinbiet-Haus z.Z. renoviert wurde, nahmen wir unser Mittagessen im Forsthaus Benjental.
Frisch und erstklassisch gestärkt ging es dann über recht moderate Steigungen hinauf zum Gipfel und fast zeitgleich mit unserer Ankunft kam die Sonne raus. Die Quälerei hatte sich jedenfalls gelohnt, auf schönen und zum Teil anspruchsvollen Trails ging es bergab Richtung Neustadt und Ruine Wolfsburg. In der Abendsonne gab es dann den Ausklang mit Rotweinschorle und anderern Durstlöschern.
Sonntag, der 12.10. - Abschlußrunde über die Totenkopf-, Hellerhütte und Heidenbrunnertal
Es sollte nur eine verkürzte Runde werden da wir am frühen Nachmittag die Heimreise antreten wollten. Die Strecke musste etwas improvisiert werden, da mir kein vollständiger GPS Track zur Verfügung stand. Allerdings in weiten Teilen wie ich beim Frühstück erklärte - nur hörte wie immer eigentlich niemand zu.
Von unserer Herberge ging es wieder gleich in den Anstieg zur Totenkopfhütte und weiter zur Hellerhütte. Auf dem an sich netten Weg wandelten sich Aufmerksamkeitsdefizite in Dissonanzen, körperliche Erschöpfung machte sich breit und auch Unterhopfung könnte eine Rolle gespielt haben. Jedenfalls fiel ein (diskussions-) müder Kai noch vom Rad - glücklicherweise nicht von seinem eigenem!
Es ging weiter Richtung Lambrecht, eine Platte wurde noch gefegt, ein Wespenstich verarztet, eine Kette vernietet - nur am Runden Tisch wollte niemand mehr Platz nehmen.
Letzte schöne Trails brachten uns erst zum Heidenbrunner Haus und dann über den Berg wieder zurück in das Kaltenbrunnertal.
Resümee: Die Strecken in der Hardt in der Nähe von Neustadt bieten die höchsten Erhebungen in der Pfalz und eine sehr hohe Traildichte. Weinbiet, Kalmit, St. Martin, Lambrecht und mehr lassen das Wasser auf der Zunge eines jeden Trailbesessenen zusammenlaufen.
Auch das Netz der Versorgungsstationen ist zumindest am Wochenende recht dicht. Notfalls kann man auch runter Richtung Weinstraße fahren und findet schnell die ein oder andere Gastwirtschaft.
Alles in allem eine perfekte Gegend für ein paar Tage anspruchsvolles Radfahren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen