Sonntag, 31. Juli 2011

Meine erste RTF


Krombach, Siegerland, nördliche Hemisphäre, ca. 7:48, 11° C

Lange her, dass ich freiwillig an einem Sonntag um 6:00 aufgestanden bin um mich anschliessend ein wenig zu quälen.

Bei gefühlten 6,4° C am Vorstart/Anmeldung klopft mir Peter van L. schon auf die Schulter. Das ist schön und ich freue mich ihn zu sehen, dachte ich doch schon dass ich vermutlich der einzige Bekloppte bin, der um diese unchristliche Uhrzeit Radfahren will.
Trainer, Motivator Micha "Chaka" Bendermän ist noch nicht da, vermutlich hat er bei der Anfahrt festgestellt, dass Sattelstütze und/oder Trinkflaschen vergessen wurden und musste noch mal zurück...

Eigentlich sollten ja noch mehr mitfahren, aber Andreas F teilte fernmündlich mit er habe "Rücken". Andreas W hingegen teilte nichts mit, hatte aber vermutlich "Cappuccino mit Gauloises light" ...

Ich denke noch, das wären ja optimale Bedingungen für unseren Andreas W. seine in den italienischen Alpen erlittene Schmach auszuwetzen, als ich plötzlich in der Menge bekannte Gesichter entdecke.
Sehr schön, - einige heimische Mitglieder der weizenbiertrinkenden Bike-Elite und auch der bikenden Weizenbier-Elite sind anwesend. Klar, hier wo man sich für wenig Geld ordentlich quälen kann, dürfen die nicht fehlen... 

Leider werden wir nicht zusammen fahren, denn sie haben die 120km Variante gewählt während ich, Peter und Micha aus "Zeitgründen" die 80er Strecke gewählt haben. 

Micha war unterdessen auch da und mir fiel auf, dass er hingegen aller Anweisungen und Gepflogenheiten seine Startnummer nicht auf dem Rücken sondern auf der Brust trug. War er noch nicht ganz wach oder glaubte er, dass er sich die ganze Zeit nach mir umdrehen musste??

Schnell ging es dann nach Abholung des Startstempels in unserer 3er Gruppe los. Wir legten ein für meinen Geschmack sehr hohes Starttempo vor - dummerweise konnte ich keinen verantwortlich machen, war ich es doch der zunächst vorne fuhr.
Nach einer Stunde Fahrt konnte ich mir dann bei einem Blick auf den Tacho auch meinen Dauerpuls von über 160 Bpm erklären, wir hatten einen Schnitt von über 28km/h gefahren.

Während der ersten Etappe war noch eine Blonde namens "Martin" zu uns gestoßen, die ich aber eigentlich nur 2x kurz sah: einmal als sie kurz aus meinem Windschatten auftauchte und mir erklärte, dass sie noch ein wenig müde sei und ein zweites mal als sie unsere Gruppe verließ, vermutlich weil wir ihr jetzt zu müde waren. Schade, hatte ich mich doch ein wenig auf eine nette Plauderei beim Bergfahren eingestellt, sahen wir so nur noch kurz ihre Waden die gut zu einem Martin gepasst hätten...

Die erste Kontrollstation erreichten wir bei knapp 38km und die Freude war groß als ich die bekannten Gesichter entdeckte die wir also eingeholt hatten. Ok, wir waren schweißnass aber ich lies mir bei der Nachfrage ob wir unterwegs in einen Schauer geraten seien nichts anmerken...
An dieser Stelle muss auch mal das tolle Engagement des RSC Krombach erwähnt werden, am Kontrollpunkt gab es neben Obst, Schnitten und Getränken sogar einen Discjockey!

Anschliessend ging es bergauf ins Quellgebiet von Eder, Sieg und Lahn. Hier auf ca. 650m Höhe war es ziemlich kühl, was nicht wirklich verwunderlich war, außer dass wir uns kalendarisch noch im Juli befanden. Verwunderlich - oder ich würde hier sogar von einer Singularität sprechen wollen - war, das Chaka-Micha abreissen ließ. Das Gefühl einmal auf ihn zu warten löste in mir einige kleine Adrenalinschübe aus die ich bei der anschliessenden Abfahrt auch gleich wieder umsetzen konnte.

Aufgrund des Wetters und Uhrzeit fuhren wir auf fast autofreien Straßen der 2. Kontrollstation entgegen, auch hier muß noch mal die mäßige Performance meines Trainers erwähnt werden und ich nutzte die Gelegenheit mir vor Zeugen schriftlich von ihm bestätigen zu lassen, dass ich heute wiederholt auf ihn warten musste. Was für ein Tag ... :-)

Anschliessend ging es recht schnell und tendenziell bergab zum Ziel welches wir nach 86km und ca. 950 Höhenmeter erreichten. Peter und Micha waren leider schnell verschwunden, aber sie hatten ja noch Verpflichtungen. Ich blieb noch ein wenig im Start/Zielbereich, holte mir meine Urkunde ab, die handschriftlich vom Vorstand ausgefüllt und unterschrieben wurde.
Anschliessend füllte ich meinen Speicher mit selbstgemachten Frikadellen und Kuchen wieder auf, wobei hier alles zum Selbstkostenpreis angeboten wurde. Durch den glücklichen Umstand, dass sich die Krombacher Brauerei in 100m Luftlinie befand und hier als Sponsor auftrat, war auch die Beschaffung isotonischer Durstlöscher ein Kinderspiel. 

Nach und nach trafen auch die anderen ein und und wir saßen noch ein Weilchen zusammen und beugten gemeinsam isotonischen Mangelerscheinungen vor. 
1-2h später fuhr ich dann nach Hause wo ich als erstes meine Urkunde in einer Schublade verschwinden ließ und dafür das Dokument mit Michas Unterschrift aufhängte.

Bis nächstes Jahr - es grüßt euer Radsportfreund,
I.

Freitag, 8. Juli 2011

Abschluss am Gardasee - der Tremalzo Downhill

Am 7.ten Tag soll man ja eigentlich ruhen - wir entschieden uns jedenfalls für etwas weniger Anstrengung. Für 20€ wird man bequem samt Bike auf den Tremalzo gebracht.


Ein paar Höhenmeter muss man dann doch noch bewältigen, aber wenn man den Tunnel passiert hat, geht es eigentlich nur noch bergab, eigentlich..











Unterwegs kehrten wir noch am Passo Nota ein
 Anschliessend ging es weiter Richtung Pregasina.









Die Ausblicke auf den Gardasee wurden immer schöner














Nach kurzem Zwischenstopp in Pregasina ging es die letzten paar Meter über die alte Ponale-Straße nach Riva

Hier endet dann auch die Tour des letzten Tages unseres Alpencross und damit auch dieser Post


Donnerstag, 7. Juli 2011

Alpencross 2011 - 6. Tag: Fai Della Paganella - Torbole

Der letzte Tag unserer Alpenüberquerung begann mit Niesel der sich innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Regen steigerte. So waren wir bei der Abfahrt zum Molveno-See schon ziemlich nass geworden. Erst etwas später verzogen sich die Wolken so langsam und die Sonne übernahm wieder das Kommando




 

Vom Molveno-See ging es über 500 Höhenmeter bergab und wir kamen pünktlich zur Mittagszeit zu einem nett gelegenen Restaurant am Toblino-See. Leider hielt die Speisekarte nicht das was der Eingang suggerierte.








Anschliessend ging es ziemlich zügig weiter Richtung Gardasee, den man schon förmlich riechen konnte. Zunächst wurde sich nochmals gestärkt und ich genoß in Arco den größten Erdbeerbecher meines Lebens













Unsere Truppe wurde immer schneller und es ging im Eiltempo Richtung Torbole - und dann: es war geschafft!!!

Es folgte die obligatorische Erfrischung nach 6 Tagen Strapazen - wobei der ein oder andere anscheinend anschliessend etwas vermisste...
egal, nach 3-5 Weizen ist auch das vergessen



Mittwoch, 6. Juli 2011

Alpencross 2011 - 5. Tag: San Paolo - Fai della Paganella


Der 5.te Tag begrüßte uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen.


Wir verließen unser schön gelegenes Hotel und fuhren über die Hügel Richtung Montiggler Seen


Der Rest der Strecke war nicht so spektakulär, es ging vorbei am Kalterer See und (Gewürz)Tramin(er), dessen Weinreben uns einige Zeit begleiteten.. Nach einer sehr guten Stärkung in Mezzocorona ging es an die letzte Anstrengung des Tages: 800 Höhenmeter am Stück, zum Glück auf Asphalt aber bei über 30° C bis hoch zu Fai Della Paganella wo wir übernachteten.

Dienstag, 5. Juli 2011

Alpencross 2011 - 4. Tag: Schlanders - San Paolo


Da die Weiterfahrt durch das Etschtal in Richtung Meran eher langweilig und zeitraubend ist, bedienten wir uns eines Shuttles und ließen uns gleich nach Falzeben auf 1600m bringen.













 

Anschliessend ging es ohne Warmfahren gleich steil bergauf Richtung Meran 2000 und weiter zur Meraner Hütte.

Hier wurde der Trail dann flowiger und nach Passieren des Kreuzjöchls kamen wir zu den "Stoanernen Mandln"

 
 
 



Anschliessend vernichteten wir ca. 1500 Höhenmeter auf feinstem Trail, nur gebremst durch einen kurzen Einkehrschwung und anschliessend 6 platten Reifen in Folge.


Nach Durchquerung des Etschtales mussten wir auf der anderen Seite noch mal ein paar Höhenmeter erklimmen bevor wir unser Hotel in San Paolo erreichten.

Montag, 4. Juli 2011

Alpencross 2011 - 3. Tag: Pfunds - Schlanders

Bei wolkenlosem Himmel ging es am 3.ten Tag auf die längste Etappe.



Zunächst fuhren wir im Tal noch ein kleines Stückchen durch die Schweiz.












Zwischen dem Unterengadin und dem Örtchen Nauders liegt noch die Norbertshöhe. Die 11 durchnummerierten Kehren führen dann hoch auf den Pass auf ca. 1400m Höhe.



Nun gab es die Möglichkeit entweder in der Mittagssonne ca. 600 Höhenmeter hochzukurbeln oder eine kleine aber feine Aufstiegshilfe zu nutzen








Nach einer Stärkung oben im sehr guten Restaurant der Bergkastel-Seilbahn ging es weiter Richtung Italien. An der Grenze findet man in Plamort die aus dem 1. Weltkrieg stammenden Panzersperren.

  
Nur wenig weiter steht man oben an einem tollen Aussichtspunkt mit Blick auf den Reschensee und die dahinterliegende Ortlergruppe.

Nach einem super, aber auch anspruchsvollen Trail, ging es rechts und links am Reschensee vorbei Richtung Vinschgau. Während man rechts den eigentlich schöneren und auch etwas anstrengenderen Weg fährt, sieht man auf der linken Seite das Wahrzeichen des Reschensees

Danach kommt eine richtige Highspeed-Strecke, immer leicht bergab und immer durch die Apfelplantagen. Ohne kräftigen Gegenwind hätte es noch mehr Spaß gemacht. Unterwegs hatte Smokey noch ein typisch italiensches Café aufgetan, was ich für einen außergewöhnlich glücklichen Umstand hielt - hier in Italien... 
Nach Stärkung ging es mit Windschattenfahren weiter bis nach Schlanders, was wir nach ca. 80km erreichten.

Sonntag, 3. Juli 2011

Alpencross 2011 - 2. Tag: Tarrenz - Pfunds


Am 2. Tag ging es nach gutem Frühstück zunächst durch die Pitzenklamm.

 


























Anschliessend ging es meist auf Teer über Wenns hoch bis zur Pillerhöhe. Es war leider etwas trüb, aber der Ausblick in das Inntal war schon klasse.


Anschliessend haben wir uns dann über tolle Trails und schnelle Abfahrten ins Tal gestürzt und nach einem leckeren Eiskaffee/Kuchen-Stopp in Prutz, den H-P sehr genossen hat *g*, ging es durch das Inntal nach Pfunds. 

Samstag, 2. Juli 2011

Alpencross 2011 - 1. Tag: Garmisch - Tarrenz

Mein erster Alpencross - ein so genannter Vario-Alpencross mit 2 Gruppen, wobei ein täglicher Wechsel der Gruppe möglich war.
Gebucht hatten wir die Tour bei SportInTeam - die ich hier auch weiterempfehlen möchte; klasse organisiert und prima Guides!





Wir starteten in Garmisch-Partenkirchen. Wie man sieht, hatten wir den Gepäcktransport mitgebucht.




Oberhalb des Eibsees ging es zunächst zur Hoch-Törle-Hütte und
nach der Stärkung ging es Richtung Ehrwald weiter.
















Das Wetter war ziemlich durchwachsen, irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen wie oft wir die Regensachen an oder ausgezogen haben. Mit der Sonne kamen auch meist die Kameras zum Vorschein

Die Ausblicke waren bei gutem Wetter oft fantastisch, so wie hier am Blindsee